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Channel: Seite 1710 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Kino-Filmkritik: Magic Mike’s Last Dance

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Was für eine Geschichte! Der Schauspieler Channing Tatum verdiente sich mit 20 Jahren sein erstes Geld. Als Stripper arbeitete er in Tampa, Florida, um ein paar Dollar zu kassieren. Später verschlug es ihn zum Film. In der Kinofilmreihe „Step Up“ zeigte er der ganzen Welt, wie gut er tanzen kann. Steven Soderbergh, der Regisseur von „Ocean’s Eleven“, machte aus der Geschichte von Channing Tatum im Jahr 2012 einen sehr preiswert finanzierten Stripper-Film. Der lockte Millionen Frauen ins Kino – die Einnahmen gingen durch die Decke.

Kein Wunder, dass auf „Magic Mike“ 2015 die Fortsetzung „Magic Mike XXL“ folgte. Hier übernahm allerdings Gregory Jacobs die Regie. 2023 ist Magic Mike wieder da. Und Steven Soderbergh ist in „Magic Mike’s Last Dance“ auch wieder mit an Bord. Das gilt ebenfalls für den Drehbuchautor der ersten beiden Filme: Reid Carolin schrieb die Geschichte.

Ganz wichtig für die neueste Generation an Mädels, die wohldefinierte männliche Körper in ekstatischen Tänzen nah am pochenden Herzen umworbener Frauen sehen möchten: Man muss die ersten beiden Filme nicht gesehen haben, um Spaß mit dem neuen Streifen zu haben. „Magic Mike’s Last Dance“ verlässt nämlich ziemlich schnell die gewohnten Gefilde der USA und mischt London auf. Da werden natürlich so manche Brücken zu bekannten Charakteren aus den ersten Filmen abgebrochen.

Zu Beginn des neuen Films hat Magic Mike (Channing Tatum) nicht viel zu lachen. Das Geld ist ihm ausgegangen und er muss sich als Barkeeper auf den Partys reicher Frauen verdingen. Um die ebenso reiche wie verwöhnte Maxandra Mendoza (Salma Hayek Pinault) etwas aufzumuntern, bekommt sie nach der Feier einen so dermaßen intimen Tanz von Mike präsentiert, dass die Zuschauerinnen im Kino das erste Mal eine hormonbedingte Schnappatmung bekommen. Das Gesehene dürfte auf jeden Fall mehr Erotik versprühen als jedes Only-Fans-Abo.

Mike bekommt von der neuen Dame seines Herzens ein ganz besonderes Angebot. Er soll sie nach London begleiten, um in ihrem Auftrag ein altehrwürdiges Theater komplett auf den Kopf zu stellen. Er soll hier eine mitreißende und extrem erotische Männer-Tanzshow auf die Beine stellen, die das angestaubte England schockieren und von den Füßen holen soll.

Oft ist es leider so, dass ausgerechnet der dritte Teil einer Filmreihe eine mehr als herbe Enttäuschung wird, die der gesamten Reihe den Todesstoß versetzt. Das ist bei „Magic Mike’s Last Dance“ zum Glück nicht der Fall.

Das Drehbuch ist – ohne Ausreißer nach oben – solide geschrieben und bietet eine stringente und ordentlich erzählte Geschichte, der die Damenwelt auch noch mit drei Aperol-Spritz in der Birne gut folgen kann, ohne intellektuell herausgefordert zu werden.

Fürs Auge gibt es auch ordentlich etwas zu sehen, denn Magic Mike muss eine komplett neue Männertruppe casten und trainieren. Die verschiedenen Choreografien der Tänze und natürlich die finale Vorstellung im Theater werden die Mädels komplett zufrieden stellen: Hier wird in der Altersstufe FSK 12 alles geboten an nacktem Fleisch, was geht.

Zugleich gibt es im neuen Film eine amouröse Liebesgeschichte, viel harmlosen Humor und einen Widerling als Gegensacher, der verhindern möchte, dass die neue Magic-Mike-Show jemals das Licht der Welt erblicken wird. Sehenswert. (CS / Bilder: Warner)

Fazit: 4 von 5 Sternen (FSK: 12)
Spieldauer: 122 Minuten
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=DtMatNUcUkw

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 204 (3/2023).

Der Beitrag Kino-Filmkritik: Magic Mike’s Last Dance erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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