Die Menschen leben gern im Grünen. Deswegen wächst die Gartenstadt Falkensee im Schatten der Großstadt Berlin besonders stark. Die 45.000-Bewohner-Marke ist längst erreicht, nun geht es auf die 50.000 zu. Mit den Menschen muss aber auch die Verwaltung wachsen. Aus diesem Grund wird seit Oktober 2023 an einem Rathaus-Erweiterungsbau gearbeitet. Am 18. April konnte bereits das Richtfest gefeiert werden. Da kann man nur sagen: Das ging aber flott!
Seit dem Mauerfall kennt das Bevölkerungswachstum in der Gartenstadt Falkensee nur eine einzige Richtung – steil nach oben. Jedes brachliegende Grundstück wird mit einem neuen Häuschen bebaut. Und im Zentrum findet auf den letzten freien Arealen eine intensive Verdichtung mit großen Mehrgeschossern statt.
In all den letzten Jahren ist die Verwaltung von Falkensee deutlich gewachsen. Allein, die Räumlichkeiten sind nicht mit der Personenzahl der Bediensteten mitgewachsen. Nach der Wende war es zunächst einmal wichtiger, Kitas und Schulen zu bauen und Straßen zu teeren, als der Verwaltung ein neues Gebäude zu bezahlen.
Dieses geldbedingte Versäumnis wurde nun nachgeholt. Bereits Anfang 2020 begann man mit den ersten Vorbereitungsmaßnahmen und riss zwei alte Bestandsgebäude und einen alten Garagenkomplex hinter dem alten Rathaus ab.
Auf der freigewordenen Fläche wollte man einen Rathaus-Erweiterungsbau errichten. Der sollte aus einem kleinen zweistöckigen Riegel und einem langgezogenen dreistöckigen Bau bestehen, die über einen Mittelteil miteinander verbunden werden.
Aus dem Plan wurde Realität. Am 17. Oktober 2023 lud Bürgermeister Heiko Müller zum symbolischen Spatenstich auf dem Gelände ein. Die beauftragte Firma Goldbeck gab anschließend richtig Gas. Dank der Verwendung vorgefertigter Teile kam der Bau so schnell voran, dass am 18. April 2024 bereits das Richtfest gefeiert werden konnte.
Altbürgermeister Jürgen Bigalke, der erst vor wenigen Monaten in den Ruhestand gewechselte Bürgermeister Heiko Müller und der aktuelle Bürgermeister Heiko Richter freuten sich gemeinsam darüber, dass dieser für die Verwaltung so wichtige Bau so schnell ans Ende des Rohbaus gekommen ist.
Heiko Müller: “Wenn alles fertiggestellt ist, haben wir einen richtig attraktiven Rathausstandort geschaffen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es sehr wichtig, für das Personal vernünftige Arbeitsbedingungen zu schaffen.”
In dem Rathaus-Erweiterungsbau sollen nun Büroräume für etwa 75 Mitarbeiterinnen und Kollegen geschaffen werden. Vor Ort entstehen außerdem Konferenzräume und sogar ein vorübergehender Trauraum. Alle Räumlichkeiten werden barrierefrei angelegt, sämtliche Geschosse lassen sich in Zukunft außerdem über einen Fahrstuhl erreichen. Das ist wichtig, denn der Publikumsverkehr ist für das neue Gebäude fest eingeplant.
Das neue Gebäude hat eine Länge von 57 Metern und eine Breite von 26 Metern. Die reine Nutzfläche wird 1.871 Quadratmeter betragen. Durch die Kombination aus einer Erdwärmepumpe, einer Photovoltaikanlage und einem guten Dämmstandard kann der EH 40 NH Standard der KfW erfüllt werden.
Heiko Richter: “Obwohl ich bereits fünf Monate im Amt bin, ist dies doch mein erstes Richtfest als Bürgemeister. Diesen Nagel kriegen wir auch noch eingeschlagen.”
Und: “Wer die alten Räumlichkeiten im Rathaus sieht, weiß, dass es wirklich an der Zeit war, in etwas Neues zu investieren. Nur den Ratskeller, den sich viele gewünscht haben, den sehe ich noch nicht.”
Thomas Zylla machte auf eine wichtige Änderung im Bauvorhaben aufmerksam: “Aufgrund des weiter steigenden Personalbedarfs haben wir in den letzten Wochen entschieden, auch den kleineren Gebäudeteil dreistöckig zu bauen. Hier wird also noch ein Stockwerk aufgesetzt. Durch die Umplanung und die erneut zu beantragende Baugenehmigung wird der Rathaus-Erweiterungsbau damit erst im Februar 2025 fertig. Ursprünglich hatten wir den Dezember anvisiert. Die Fertigstellung wird sich also um zwei Monate verschieben. Die Kosten betragen 12,9 Millionen Euro – mit den Außenanlagen. Ohne die Außenanlagen wären es 11 Millionen.”
Das Bauprojekt wurde im Rahmen des KfW-Programms “Klimafreundliches Nichtwohngebäude” gefördert.
Auf dem Gelände sind bereits 70 neue Parkplätze neu errichtet worden, 130 werden es einmal am Ende sein. Vor Ort gibt es bereits zwei Ladesäulen für E-Autos, fünf weitere werden folgen. Die Außenanlagen sollen im Juni 2025 fertiggestellt sein.
Thomas Zylla: “Sobald der Erweiterungsbau steht, werden wir das alte Rathaus leerziehen, um es unter der Berücksichtigung des Denkmalschutzes vollständig zu sanieren.”
Heiko Richter: “Wir können jetzt schon sagen, dass dann auch der oft beanstandete Zaun vor dem Rathaus mit saniert werden wird.”
Niemand kann jetzt schon vorhersagen, wie lange die Sanierung vom alten Rathaus dauern wird, weil es bestimmt die eine oder andere “Überraschung” geben wird, die die Baumaßnahmen verzögert.
Heiko Richter: “Wenn das alte Rathaus saniert ist, wird ein Teil der Mitarbeiter aus dem Rathaus-Erweiterungsbau wieder zurück in das alte Rathaus ziehen. Unser Ziel ist es, die Verwaltung in Zukunft rund um das Rathaus und im Bürgeramt zu bündeln.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 218 (5/2024).
Der Beitrag Das ging aber schnell: Richtfest im Falkenseer Rathaus-Erweiterungsbau! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).