Eigentlich beginnt das Falkenseer Stadtfest stets am Freitag des ersten September-Wochenendes mit dem kostenlosen Burn-In-Abend: In diesem Jahr sind in der Stadthalle „Kiki and the Hats“ und „Rock‘s Core“ aufgetreten. Ungewöhnlich und neu: Das Stadtfest startete 2018 erstmals schon am Donnerstag in die Festlichkeiten: Um 18:30 begann der allererste Bäänd Contest.
Heiko Richter, Veranstaltungsmanager der Stadthalle: „Tatsächlich ist die Stadt Falkensee mit der Idee eines Bandcontests an uns als IGF und Stadtfestveranstalter herangetreten. Die Stadt hat auch sämtliche Kosten von der Miete der Stadthalle bis hin zum Personal am Mischpult übernommen, sodass wir kein finanzielles Risiko hatten. Das ist wichtig, denn als kommerzielle Veranstaltung trägt sich das einfach nicht. So findet der Bäänd Contest innerhalb des Stadtfestes statt. Der Donnerstag ist ja der traditionelle Schrääg-rüber-Tag für Live-Musik. Deswegen hat sich auch das ää in den Namen geschummelt.“
Maßgeblich unterstützt wurde die IGF um Heiko Richter von den Mitorganisatoren des Abends: Musikkenner Uwe Abel, dem jetzt in Potsdam lebenden Falkenseer Urgestein Tobias Lettow und Torsten „Spreewilder“ Starke. Uwe Abel: „Wir hatten nur anderthalb Monate Zeit, um alles zu planen und umzusetzen. Wir sind aber trotz der knapp bemessenen Zeit sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Elf Bands haben sich bei uns gemeldet, acht standen nachher auf der Bühne. Wir haben abwechselnd die Spreewilder-Bühne im Foyer und die große Bühne in der Stadthalle bespielt, sodass es für die Besucher keine Umbaupausen gab. Kurz nach Mitternacht war der erste Bäänd Contest dann auch vorbei.“
Als erstes spielten vier 15-jährige Mädchen von der Kreismusikschule Ketzin. Sie hatten von allen Bands die weiteste Anreise. Als Band „ETEA“, die nach den Anfangsbuchstaben der Bandmitglieder benannt ist, überraschten sie mit Pop, Folk und Jazz. Mutig spielten sie vor vielen schwarz gekleideten Rocker-Fans, die aber höflich klatschten. Andreas Maul alias DJ Andy: „Mir gefällt der Contest sehr. Die jungen Bands bekommen hier die Möglichkeit, sich zu präsentieren, Bühnenerfahrung zu sammeln und zu sehen, wie sie beim Publikum ankommen.“
20 Minuten hatte jede Band Zeit, um sich auf der Bühne zu zeigen. Maximal eine Zugabe gab es. Gefiel den Zuschauern ein Auftritt, konnten sie einen Flyer in einen Metalleimer werfen. Die Band, die am Ende die meisten Zettel sammeln konnte, gewann das Publikums-Voting. Es gab aber auch eine Jury – aus Torsten „Spreewilder“ Starke, Michael Kelly, Thomas „Musik-Quiz“ Böhme und Tobias Lettow. Die Jury vergab maximal 40 Punkte pro Auftritt und bewertete Bühnenpräsenz, handwerkliches Niveau, Gesang, Gitarre, Rhythmus, gemeinsames Spiel, Text und „Besonderheiten/Andersartigkeit“.
Der Ansturm der Zuschauer war trotz der kostenfreien Live-Action überschaubar. Zum Start fanden sich etwa 80 Zuschauer ein, die sich schon bald auf über hundert steigerten. Hier ist noch deutlich Potential nach oben für zukünftige Bäänd Contests. Die Zuschauer, die vor Ort waren, hatten aber Spaß an den Auftritten von „F2BA“, der „Uwe Mikulla Band“, „Sushi for Bob“, „Systemstörung“, „Bootsmann“, „Heidelberg“ und „Cunning Stuff“. Tobias Lettow: „Wir haben die Bands so in einen Ablaufplan gesteckt, dass bei den Auftritten eine gewisse Dramaturgie entsteht. Wir steigerten uns in Sachen Härte deutlich.“
Am Ende konnte die Dallgower Band „Cunning Stuff“ den Sieg davontragen. Klaus Janke, Leadgitarrist: „Cunning Stuff ist eine Brandenburger Rockband, die hauptsächlich Rocksongs aus den 70er und 80er Jahren interpretiert. Der Bandname bedeutet ‚ausgefuchstes Zeug‘ und das ist auch das erklärte Ziel der Band: Rockmusik spielen, die clever gemacht ist.“
Die Gewinner durften am Samstag auf dem Falkenseer Stadtfest vor der Hauptband spielen. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 151 (10/2018) veröffentlicht.
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