Ursula Nonnemacher lebt seit 1996 mit ihrer Familie in Falkensee. Die Fachärztin für Innere Medizin gehörte 1997 zu den Gründungsmitgliedern des grünen Ortsverbandes und ist seit 2003 Stadtverordnete. 2009 tauschte sie ihren Arbeitsplatz in einem großen Krankenhaus gegen den Potsdamer Landtag ein.
Raus in die Natur: Ihr Lieblingsplatz in Falkensee?
Mich zieht es immer noch am liebsten an den Falkenhagener See, gerne laufe ich auch die „kleine Runde“ um den Neuen See. Ansonsten vom Frühjahr bis spät in den Herbst: mein Strandkorb im Garten.
Shopping? Wo kann man das in Falkensee am besten?
Ich kaufe in Falkensee überwiegend Lebensmittel, wobei ich zwischen den beiden Bioläden und herkömmlichen Discountern abwechsle. Sollte ich Zeit für einen Bummel finden, liebe ich Second-Hand-Läden.
Wenn der kleine Hunger kommt? Der Imbiss Ihres Vertrauens?
Wenn ich im Wahlkreisbüro bin, gehen Ulrike und ich gerne mittags zu den biofreunden (wir sprechen von den „biofreundinnen“, wird ja von Frauen betrieben): immer lecker. Auch im Weltladen kann man in netter Atmosphäre eine Kleinigkeit essen. Ausprobieren will ich das Café Maiko.
Wenn der große Hunger kommt? Wo gehen Sie dann essen?
Ich bin meist froh, mal einen Abend zu Hause essen zu können. Mit Gästen gehen wir gerne zu Da Enzo. Auch ins Hexenhaus haben wir unsere Besucher gerne eingeladen. Das werde ich vermissen.
Abends etwas trinken? Nur wo?
Auf ein Glas Wein gehen wir ins Karyatis oder ins Horke`s. Im Sommer sitzen wir gerne mit Nachbarn im Garten.
Was für ein Laden fehlt in Falkensee?
Wie viele andere auch wünsche ich mir kleine originelle Läden abseits der überall anzutreffenden Ketten: Kleidung, Schuhe, Feinkost, aber auch Projekte wie Kleidertausch, Repair-Café oder einen Unverpackt-Laden. Man muss sich aber auch darüber im Klaren sein, dass dies schnell an wirtschaftliche Grenzen stößt. Die Betreiber müssen ja auch davon leben können …
Wie beschreiben Sie den typischen Falkenseer?
Den oder die typische Falkenseer*in gibt es nicht. Die Stadt hat nach der Wende ihre Einwohnerzahl verdoppelt und in ihr sind sehr viele Menschen unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichen Lebensentwürfen zu Hause. Wir alle zusammen machen Falkensee aus!
Was muss man in Falkensee unbedingt gesehen haben?
Wenn ich mal wieder schauen will, was es Neues gibt, setze ich mich auf mein Fahrrad und radele durch die Anliegerstraßen: hier wird eine Baulücke geschlossen, dort sind ein schön angelegter Garten oder eine gelungene Sanierung zu sehen. Genauso vielfältig wie die Bewohner*innen ist die Bebauung mit immer noch viel Grün. Das macht den Charme der Stadt aus.
Was sollte man tunlichst in Falkensee NICHT gesehen haben?
Das Tor zur Stadt über die Spandauer Straße mit dem großen Kreisverkehr ist eine kahle Betonwüste, weshalb wir ja wenigstens den Kreisel durch ein Kunstwerk etwas aufwerten wollen. Natürlich muss in einer wachsenden Stadt auch Neues entstehen: Ich hoffe nur, dass es städtebaulich ansprechend und anspruchsvoll ist und die Stadt nicht durch Kreisverkehre, Parkplätze und Parkhäuser verunstaltet wird.
Was ist das Besondere an Falkensee?
Die Vielfalt und die unglaublichen Talente seiner Bewohner*innen, die durch ein reiches, bürgerschaftliches Engagement zum Ausdruck kommen.
Was nervt an Falkensee?
Die Verkehrssituation. Es wurde jahrelang dem Autoverkehr der rote Teppich ausgerollt und alternative Mobilität vernachlässigt. Wir hinken um viele Jahre hinter vergleichbaren Städten hinterher. Ohne eine Verkehrswende ist weiterer Zuzug nicht verkraftbar und eine Entwicklung des Zentrums illusorisch.
Ich fahre gern nach Berlin, um …
… die großen kulturellen, wissenschaftlichen und politischen Veranstaltungen zu besuchen, die nur eine Metropole bieten kann. Und um meine erwachsenen Kinder zu besuchen. (Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 157 (4/2019).
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