Die Mobilitätswende kommt: Die Bürger sollen dem Benzin und dem Diesel abschwören und stattdessen lieber elektrisch fahren. Dafür muss man aber auch einmal mit gutem Beispiel vorangehen. Julia Concu, die für die Grünen den Vorsitz in der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung führt, hat ihren Diesel abgegeben und fährt seit April mit einem feuerroten Tesla zur Arbeit. Dabei hat sie nichts gegen Tempo 30 einzuwenden.
Wie gelingt der Wechsel von einem Auto, das durch die Verbrennung eines fossilen Brennstoffes angetrieben wird, auf eins, dessen Leistung komplett aus der Steckdose stammt?
Julia Concu, die seit Mai 2019 als Vertreterin der Grünen den Vorsitz in der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung inne hat: „Ich bin bislang einen Diesel von Renault gefahren. Der war mit fünf Litern auch sehr gut im Verbrauch. Mein Leasing-Vertrag über fünf Jahre ist allerdings ausgelaufen und ich habe den Wagen ganz regulär zurückgegeben. Da wir eine Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach haben, habe ich aber längst mit einem rein elektrischen Fahrzeug geliebäugelt. Ich habe mich für einen Tesla entschieden. Dabei habe ich das Auto über den ADAC gebucht und hier eine sehr günstige Leasing-Rate für eine Laufzeit von zwei Jahren erhalten.“
Der Tesla soll vor allem dabei helfen, die eigene Arbeitsstelle anzusteuern. Julia Concu arbeitet als Rechtspflegerin in der Strafvollstreckung für die Staatsanwaltschaft Berlin. Sie sagt: „Ich fahre mit dem Tesla vor allem die Kurzstrecke nach Berlin. Meine Arbeitsstelle ist mit den Öffentlichen nur sehr schwer zu erreichen.“
Im letzten Jahr hat die Familie bereits zwei Wallboxen auf dem eigenen Grundstück errichten lassen. Julia Concu: „Mein Mann fährt einen Hybrid. Dank der Wallboxen auf dem eigenen Grundstück können wir die Autos nun laden, wann uns der Sinn danach steht. Ich fahre etwa 10.000 Kilometer im Jahr, das ist nicht besonders viel. Mit der PV-Anlage auf dem Dach können wir teilweise unseren eigenen Strom verwenden. Eine volle Ladung hält bei mir etwa zwei Wochen lang. Ich lade am liebsten am Wochenende bei schönem Wetter, wenn die PV-Anlage ordentlich Strom generiert.“
Und was sagt die Grünen-Chefin aus Falkensee zum Tesla? Julia Concu: „Ich bin sehr glücklich mit dem Auto. Der Tesla ist so extrem anwenderfreundlich. Es gibt ja nur noch ein Display im Auto, hier werden alle Bedienelemente gebündelt. Damit man das Auto besser kennenlernt, gibt es sogar eine richtige Erklär-Show, die man starten kann. Und der Tesla bringt einen Karaoke-Modus zum Mitsingen während der Fahrt mit. So etwas habe ich vorher noch nie irgendwo gesehen. Was mir besonders imponiert, ist, dass der Wagen so leise ist.“
Aber auch technisch hat der Tesla einiges zu bieten. Julia Concu: „Das Auto bringt es von 0 auf 100 in nur vier Sekunden. Der Anzug ist schon der Wahnsinn, das Anfahren an der Ampel macht wirklich Spaß. Das elektrische Fahren bringt einen aber auch dazu, ganz ruhig und entspannt zu fahren. Das kommt natürlich dem Ansinnen der Grünen sehr entgegen, in viel mehr Straßen in Falkensee Tempo 30 umzusetzen.“
Auf vielen großen Parkplätzen entstehen zurzeit neue Ladesäulen. Julia Concu: „Was wir brauchen, sind deutlich mehr Ladepunkte im wohnortnahen Umfeld – genau dort, wo eine Wallbox keine Option ist. Damit die Bürger ihr Auto fußläufig vor der eigenen Haustür laden können. Denn die Zeit während des Einkaufs wird dafür nicht ausreichen.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 194 (5/2022).
Der Beitrag Der flinke Rote: SVV-Chefin Julia Concu aus Falkensee fährt Tesla! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).